Unsere Arbeit

Haus der Kulturen, Braunschweig: Rüdiger Hofmeister und Sigrid Jahnel

Wir sind eine Gruppe Menschen, die seit 2013 mit Theaterstücken und szenischen Lesungen in Zusammenarbeit mit zahlreichen Partnern versucht, sich für eine menschenwürdige Asylpolitik einzusetzen. Es war und ist nicht unsere Aufgabe, Lösungen vorzuschlagen – dazu fehlt uns die fachliche Kompetenz.

Unsere selbst gestellte Aufgabe war es, Geflüchtete so zu präsentieren, wie sie wirklich sind: als Menschen, wie wir. Menschen, die in Not waren oder noch sind. Menschen, die sich eine bessere Zukunft für sich und ihre Familien wünschen. Während sie in politischen Debatten oft als gesichtslose Phantome, anonyme Zahlen oder, in besonders infamer Weise, als Kriminelle dargestellt werden, haben wir von Christen aus Eritrea berichtet, die im Oktober 2013 vor der Insel Lampedusa ertranken. Von Frauen aus Afghanistan und dem Iran, die aus Diktaturen fliehen mussten. Von einer Palästinenserin, deren Familie seit fünf Generationen auf der Flucht ist, von ukrainischen Frauen, die aufgrund der russischen Invasion ihr Land verlassen mussten. Oder von einem 14-Jährigen, der seit zwei Jahren auf der Flucht war und sein Leben riskierte, indem er sich stundenlang unter einem Lkw festband.

Wir haben auch dokumentiert, warum Menschen, die sich für Geflüchtete einsetzen – sei es hier in Deutschland in der örtlichen Kirchengemeinde oder im Mittelmeer auf einem NGO-Schiff – Respekt verdienen und Unterstützung brauchen. Außerdem haben wir ihnen die Möglichkeit gegeben, Spenden für ihre Arbeit zu sammeln.

Doch nicht nur Migration, Flucht und Asyl stehen im Mittelpunkt der Theaterprojekte der Arbeitsgruppe Lampedusa Hannover: Auch Krieg, Frieden, Menschenrechte und Demokratie spielen eine zentrale Rolle.

Unsere Projekte

2014 – “Ein Morgen vor Lampedusa” (szenische Lesung)

2017 – “Das Boot ist voll!” (Monolog mit Willi Schlüter)

2019 – “Seestern in Südtirol” (szenische Lesung)

2022 – “Walzer ins Nirgendwo” (Theaterstück mit Marie-Madeleine Krause und Willi Schlüter)

2023 – “Nie die Hoffnung verlieren” (szenische Lesung)

2024 – NACHBARN – Sie waren Freunde, gute sogar” (szenische Lesung)

Die Theaterstücke “Das Boot ist voll!” und “Walzer ins Nirgendwo” wurden zusammen mit dem Theater in der List Hannover realisiert. Die szenischen Lesungen wurden in Niedersachsen fast immer von den Sprecherinnen und Sprechern des Spielkreis Theater Matthiaskirche e.V. vorgetragen.

Autor aller Stücke ist Antonio Umberto Riccò, der die Gruppe zusammen mit Renate Blanke koordiniert. Die Musik hat Carsten Litfin komponiert.